Donnerstag, 27. August 2009

Das Ende der Kennedy-Dynastie

Edward M. Kennedy

Er war der Lieblingsfeind der Republikaner und diente seinem Land, ohne ins Rampenlicht zu drängen: Ein Nachruf auf "Ted" Kennedy, den großen amerikanischen Senator.

Edward Moore Kennedy, geboren am 22. Februar 1932, starb am Dienstag, den 25. August 2009, im Alter von 77 Jahren

Edward "Ted" Kennedy wäre nach seinen Brüdern John, ermordet 1963, und Robert, ermordet 1968, der natürliche Anwärter auf die Präsidentschaft gewesen. Er hat es nie geschafft, nicht einmal im Ansatz. Doch als Senator von Massachusetts, der er fast ein halbes Jahrhundert lang war, ist er in die amerikanische Geschichte eingegangen - zusammen mit einer Handvoll anderer, die so glanzvolle Namen tragen wie Daniel Webster oder James Fulbright. Nur zwei Senatoren haben je länger gedient.
Politisch war er, was man in Amerika "liberal" und für hiesige Verhältnisse "links" nennt - der Mann, der gegen den Vietnam- und Irakkrieg opponierte und in der Innenpolitik als leidenschaftlicher Verfechter der Bürgerrechte und des Für- und Vorsorgestaates gekämpft hat - mit nachhaltigem Erfolg.

Und dennoch war er, der Lieblingsfeind der Republikaner, eine Säule der "Bipartisanship", der Zusammenarbeit mit den Konservativen. Mit John McCain, dem Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, hat er die Reform der Einwanderungsgesetze betrieben, mit George W. Bush die Bildungsreform. Der Erzkonservative Strom Thurmond war sein Partner bei der Verbrechensbekämpfung.

"Ted" und "Senat" wurden in der langen Karriere des jüngsten Sohnes des Kennedy-Clans praktisch zu Synonymen. Mit der Obama-Präsidentschaft geriet Kennedy wieder ins Zentrum der politischen Bühne, einmal aus symbolischen Gründen, weil Obama bewusst Stil und Rhetorik von JFK übernahm, zum zweiten aus höchst aktuellen. Kennedy hat seit Beginn seiner Senatskarriere für eine nationale Gesundheitsversicherung gekämpft - just, was Obama zur ersten Priorität seiner Präsidentschaft gemacht hat.
Die Gesundheitsvorsorge, verkündete Kennedy in einer Senatsdebatte 1994, sei das "zentrale Problem unserer Gesellschaft". Und die zentrale Frage dabei sei: "Wollen wir uns wirklich um unsere Mitbürger kümmern?" Die Tragik war, dass sein Triumph in diesem Jahr zu spät kam. Da litt er bereits an einem Gehirntumor, an dem er jetzt im Alter von 77 gestorben ist....
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